Intersektionalismus stellt sich gegen Diskriminierung; oft fehlt aber die Herrschaftskritik, siehe #girlboss - der Anarchismus setzt die Machtbrille auf
Andere Anarchismen sind: Öko-Anarchismus, Anarcho-Syndikalismus, Anarcho-Kommunismus, Anarcha-Feminismus, Schwarzer Anarchismus, Anarcho-Punk, Anarcho-Pazifismus, Mutualismus, christlicher Anarchismus, ...
Teils Überschneidungen, schließt sich nicht gegenseitig aus
GOHLS sind Willkürliche Kategorien, die Macht haben, weil Menschen an sie glauben
Beispiel:
- sich seinen Ängsten stellen, um Anderen eine Chance zu geben
Angst vor Abhängigkeit & Ersetzbarkeit gehen in beide Richtungen;
in Beziehungen kann Abhängigkeit unsere Autonomie einschränken.
Gleichzeitig haben wir Angst ersetzbar zu sein
Wir werden in verschiedenen Herrschaftssystemen unterschiedlich unterdrückt
Problem mit dieser Variante: Kategorie "marginalisiert" ist etwas willkürlich -> mehr später
Binäre trans Personen, fallen sobald sie cis-Passing haben, oft in eine der ersten beiden Kategorien
Schöne Menschen kriegen andere Chancen als atypisch schöne und "entstellte" Menschen
- auf dem Job- oder Beziehungsmarkt
- Schönheitsnormen werden krass internalisiert
- Punk ist zB eine Widerstandsbewegung, die sich Hässlichkeit aneignet
Männer kriegen andere Chancen als Frauen oder offen nicht-binäre Personen. Aber sie kriegen auch viel homophobe oder femininitätsfeindliche Gewalt ab, wenn sie dem Männlichkeitsideal nicht entsprechen
Von Frauen wird erwartet, dass sie als Gebärmaschinen dienen & Care-Arbeit leisten. Viele patriarchale Zwänge existieren nur, um Bedürfnisse zu unterdrücken die diese Funktion gefährden
trans Personen oder ausschließlich homosexuelle Menschen können diese Funktionen oft gar nicht erst erfüllen; sie wecken die Angst vor einer dysfunktionalen Familie, und müssen die Auslöschung fürchten
Menschen sind nicht fest in einer Rolle, im Laufe des Lebens kann sich das auch ändern. transmännliche Transitionsgeschichte: von unterdrückt zu marginalisiert zu kollaborierend / widerständig
Rollen sind Fremdzuschreibung. lassen sich nicht immer ändern (und wenn, dann mit Aufwand & Risiko, manchmal durch Umzug)
Macht ist ein Angebot: man kann es ablehnen
Machtmissbrauch: manche Formen übergriffigen Verhaltens gelten als normal, andere haben auch im Patriarchat Konsequenzen
Nach Macht streben: #girlboss ist okay, solange man das System als ganzes nicht infrage stellt -> aber auch das wurde erkämpft
Weil Unterdrückte für das Funktionieren des Herrschaftssystems notwendig sind, können sie Streiken. Marginalisierten bleibt oft nur Militanz
Warum Schönheit? Ziel des Patriarchats ist die Schaffung von "funktionalen" Familien. Mobbing weit verbreitet
Normschöne Menschen kriegen mehr Chancen als Andere. Halten Schönheitsnormen aufrecht, wenn sie nicht ausbrechen
atypisch schöne & "entstellte" Menschen können versuchen sich Schönheitsnormen anzupassen; mit unterschiedlichem Erfolg, manche Makel lassen sich schwer ausgleichen
Mobbing kann alle treffen & von allen ausgehen; Jugendliche lernen erst, zu lieben, und wachsen in einem knastförmigen Umfeld auf.
Kampf des Punk: "wir sind alle hässlich". Aber auch hier finden die einen zu ihrer eigenen Schönheit, und anderen wird unterstellt, dass sie ja keine andere Wahl hätten
Mythos Selbstständigkeit: Menschen sind miteinaner verbunden/voneinander abhängig, mindestens die ersten ~18 Jahre
Äußere Zwänge: nur kurz, dass nicht alle Zwänge aus Beziehungen kommen
Im Ableismus werden Ängste vor allem verdrängt & projeziert; viel ableistische Gewalt kommt aus einem diffusem, irrationalen "bleib mir weg", die Verbundenheit leugnen & abschneiden zu wollen
Adultismus ist ein Ableismus; aber sehr junge & sehr alte Menschen sind unterschiedlich unterdrückt
"gesund" und "unabhängig" sind Kategorien, die nur vor dem Mythos der Selbstständigkeit Sinn machen:
- Auch gesunden Menschen könnte es immer körperlich besser gehen, im Zweifel durch Technologie
- Menschen die leugnen, dass wir alle voneinander abhängig sind, entziehen sich der Sorgeverantwortung
Status ist die äußerste Schicht der Zwiebel
- Dominanzverhalten in sozialen Situationen
- Spiel, dass wir alle spielen können
Rolle
- die Diskriminierungsschubladen, in die wir eingeteilt werden
- schwer abzulegen, aber auch nicht immer sichtbar
Power / Empowerment
- spirituelles Selbstbewusstsein
- Die Macht, die unsere Beziehungen uns geben
Mythos der Gesetze: dass man zentral bestimmen muss, welche Bedürfnisse okay sind und wer nicht, statt dass die Beteiligten es miteinander aushandeln. Gesetze funktionieren nur, solange man sie mehr respektiert als die Bedürfnisse der Menschen um sich herum
Bürokratie: Gesetze, Überwachung, und Zwang gehen Hand in Hand:
- Gesetze werden erfunden, entweder in Parlamenten, Nachbarschaften, oder per Dekret
- Überwachung stellt fest, dass jemand Gesetze übertreten hat
- Zwänge werden angewandt
"Knast ist für die, die sich immer an die Regeln halten,
Knast funktioniert beim netten Nachbarn von nebenan
Und Knast ist nicht, wenn ein Mensch in einer Zelle sitzt
Knast ist wenn die Angst im Kopf deine Zelle ist"
(Danger Dan - Gesiebte Luft)
Im CSU-Einparteienstaat sind seit 70 Jahren immer dieselben Schichten repräsentiert
Partei-Apparat macht die Regeln, die anderen müssen sich daran halten, aber nur die Repräsentierten haben Einfluss darauf.
- Protest von Repräsentierten ist deswegen oft appelativ, Demos & Petitionen
- Unrepräsentierten bleibt nur Militanz
Wenn Unterdrückte & Marginalisierte gemeinsam kämpfen, machen oft i-wann Organisationen von Unterdrückten einen Deal mit dem System, bei dem die Marginalisierten runterfallen
Dezentrale Herrschaftssysteme sind resilienter: Den Adel konnte man noch hinrichten, Minister:innen kommen immer neue nach
Mythos der Leistung: wir brauchen die, die mehr leisten, um unsere Bedürfnisse zu befriedigen; statt dass alle sich freiwillig nach ihren Fähigkeiten einbringen
Beispiel Cuba:
- Leiden stark unter Äußeren Zwängen, v.a. Essen & Mobilität
- Weniger Ausbeutung: Eigentumswohnungen für alle, kein Konsumzwang. Aber: Lohnarbeit & keine Commons (Staat verteilt zentral)
- Zwischenmenschliche Zwänge: ungenutzte Ressourcen gibt es wenig. Hürden für Berufe & Weiterbildung v.a. ideologisch, Arbeit zentralistisch organisiert/Unternehmerische Freiheit eingeschränkt, aufdiktierte Arbeitsbedingungen & Hierarchien bleiben bestehen - aber es gibt auch Rätesysteme, kein Union Busting, Wettbewerb wurde nur auf Druck von außen eingeführt
- Leistungs-basierte Ängste sind stark, Menschen zeigen wenig Eigeninitiative mit ihren Fähigkeiten
Klassismus äußert sich durch:
- wessen Bedürfnisse wie viel zählen
- wer welche Chancen bekommt, seine Fähigkeiten einzubringen
-> Alle nach ihren Fähigkeiten, allen nach ihren Bedürfnissen
Mythos der Herkunft, der die Erde in Nationen & Kontinente einteilt und ihnen Menschen zuweist
Hier gibt es noch ne Menge Leerstellen, ich weiß noch zu wenig über die verschiedenen Rassismen
Ausbeuter: Rassismus hat auch Profiteure, reproduziert sich aber durch Angst
Wer als nützlich oder gefährlich gilt, wird immer wieder neu ausgehandelt:
- in den USA gelten Schwarze als nützlich, Muslime als gefährlich: die einen sind von Zwangsarbeit & Ausbeutung betroffen, die anderen von Abschiebung & Krieg
- Unter Trump wechseln Hispanics zunehmend von nützlich zu gefährlich (MS-13, ICE, ...)
Statt dass alle sich mit ihren Fähigkeiten & Bedürfnissen einbringen können, kriegt nur die dominante Gruppe diese Chance
- Indem ihnen Chancen verwehrt werden, können "nützliche Fremde" besser ausgebeutet werden -> Angst bei Kollaborierenden, fair mit ihnen konkurrieren zu müssen
Modell lässt sich so nur begrenzt auf den globalen Süden übertragen; Rassismus ist dann nochmal komplexer