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true | default | true | Beyond Cryptoparties - wie Aktivistis und Nerds voneinander lernen können |
Beyond Cryptoparties
Wie Aktivistis und Nerds voneinander lernen können
Vorstellung
smartie (sie/ihr)
- IT- Trainerin
- bildungspolitische Arbeit
- Diversity-sensibel
- Immer auf der Suche nach neuen Lernmethoden
- Mich interessieren marginalisierte Gruppen
nami (es/deren/denen)
- Aktiv für die Verkehrswende, queere Selbstbestimmung, und gegen Nazis
- IT-Traini mit Fokus auf Aktivismus
Warum Skillshares zu digitaler Selbstbestimmung?
- Rosa Listen: die Daten über queere Menschen, die deutsche Bullen in den 20er Jahren gesammelt haben, wurden in den 30er Jahren von den Nazis genutzt um Leute in KZs zu deportieren
- Aktivist:innen die gegen die Klimakatastrophe kämpfen, werden kriminalisiert
Warum Skillshares zu digitaler Selbstbestimmung? (Teil 1/3)
Ist-Zustand
- Digital gap(s)
- Oft begrenzte Zeit, um komplexe Themen zu vermitteln
- Viele Themen, Updates, Änderungen -> Neues Material Herstellen bedeutet Aufwand
Warum Skillshares zu digitaler Selbstbestimmung? (Teil 2/3)
Unsere Forderung: Digitale Selbstbestimmung muss für alle funktionieren!
Unsere Erfahrung: Verschiedene Angebote, die wichtige Learnings nicht ausreichend verknüpfen können (Beispiel: Abnerden, zu kurz, wenig Austausch zwischen TN, begrenzte Methodenvielfalt, online…)
Unsere Lösung: Hextivisti-Skillshares
Warum Skillshares zu digitaler Selbstbestimmung? (Teil 3/3)
- Hextivisti-Skillshares
- Austausch untereinander
- Vertrauensbildung
- Es macht Spaß :-)
- Neue Methoden
- Wissensnetzwerk auch für spätere Herausforderungen
Unsere Herangehensweise
Länge des Skillshares - Nachmittag vs Wochenende
- Oft begrenzte Zeit, um komplexe Themen zu vermitteln
- Mehr Zeit, um Vertrauen aufzubauen -> Abbauen von inneren Unsicherheiten
- Mehr Zeit, um Wissenslücken zu schließen
- Mehr Zeit, um zu connecten (Wissen und soziale Bindungen)
Warum wir ein ganzes Wochenende machen (Teil 2/3)
- Online ist gut, Präsenz ist besser
- Lernumgebung ist wichtig
- Neue lokale Netzwerke kennenlernen und supporten
Warum wir ein ganzes Wochenende machen (Teil 3/3)
- Besser auf Bedürfnisse eingehen (Achtung: Das braucht Vorbereitung)
- Sensibilität, Awareness und Unsicherheiten integrieren
- Privilegienchecks
- Über Unsicherheiten sprechen können
- Erfahrungsaustausch zwischen den Inhalten möglich
Unser Konzept - ein Überblick
Link auch in der Talk-Beschreibung :)
Pädagogische Methoden - in Kürze
https://www.genderdiversitylehre.fu-berlin.de/en/kompetenzen/leitlinien/index.html CC BY-SA 4.0
Eintrudeln & Onboarding
→ Schneeball-System
- Leute miteinander ins Gespräch bringen
- Orga-Punkte kommunizieren
- Verschlüsselten Messenger einführen
→ Gruppenchat
- Kurzfristige Orga-Ankündigungen
- Nachfragen
- Um Awareness-Personen kontaktieren zu können
- Um Workshop-Pads rumschicken zu können
→ Ein Pad pro Workshop
- Für Anleitungen, weiterführende Links, etc.
- Alle können mitschreiben, aber nur eins muss
- Möglichkeit für anonymes Feedback (Bereich unten im Pad!)
→ Check-in/Emo-Runde
- Teilnehmis morgens kurz Raum geben zu sagen wie es ihnen geht
- Guter Start in den Tag
- Teilnehmis lernen sich besser kennen
- Nicht in der großen Runde; lieber in Kleingruppen
Ein Gefühl für Teilnehmis kriegen
Alle Teilnehmis sind unterschiedlich
- Vorwissen
- Threat Model
- Ängste & Bedürfnisse
- Was fällt ihnen leicht zu lernen, was schwer?
→ Vorstellungsrunde
Auch damit Teilnehmis merken dass sie mit ihren Problemen & Hürden nicht alleine sind!
→ Anmeldeformular
- Schlafplatz-Bedürfnisse
- Allergien (und andere Barrieren)
- Themen
- Bisherige Erfahrung(en) mit Technologie
- Kontakt für Updates
→ Aufstellungen
- Frage, z.B. "Hast du das Gefühl du verstehst, was in deinen Geräten passiert?"
- Alle stellen sich anhand von zwei Polen auf
- Danach reden 3-4 Leute, die an verschiedenen Orten stehen
Der Körper lernt mit
- Frische Luft
- Angenehme Lichtverhältnisse
- Aufgeräumter, ablenkungsfreier Raum
- Genug Pausen, nachmittags mit Bewegung. Mittagspause nicht hinauszögern
- Genug zu trinken
- Genug zu essen, aber nicht im Raum haben
- Chili sin carne, Körnerbrot, Kartoffel-Eintopf, Hülsenfrüchte...
- Muss Energie geben, ohne zu stopfen. Keine Nudeln, keine Pizza
- Nachmittagstief anders nutzen - Bewegung statt Nachdenken, z.B. Geländespiel
Interaktivität - Frontalvorträge vermeiden
→ Kurz-Referate
- 15 Minuten, um die NSA oder Apple zu googlen
- Dann 1-2 Minuten drüber reden
→ Fishbowl-Diskussionen
- Nach Kurz-Recherche über Tools wird gemeinsam diskutiert
- Rahmen-Szenario ist ein konkreter Use-Case
- Danach gemeinsam über Sozialdynamiken reflektieren
→ Technologie direkt ausprobieren
- Besser als es nur zu hören
- Gruppenarbeit: Teilnehmis können sich gegenseitig weiterhelfen
- Orga-Menschen gehen rum um Teilnehmis weiterzuhelfen
→ Geländespiel
- z.B. Schnitzeljagd oder Capture the Flag
- Kurz nach dem Mittagessen, in Bewegung kommen
- Anlass: z.B. Aktionshandys ausprobieren
→ Visualisierung
- Wie kann man abstrakte Konzepte bildlich machen?
- Flowcharts, Raum-Aufstellungen, Rollenspiele...
Raum für persönliche Unterschiede
- Unterschiedliches Vorwissen
- Unterschiedliche Ängste & Sorgen
- Unterschiedliche Interessen
→ Workshops zweiteilen
- Tails ausprobieren vs. Sachen auf Tails installieren
→ Themenparkplatz
- Plakat wo Leute Themen & Fragen aufschreiben können
- Um ausufernde Themen auszulagern
→ Open Spaces
- Mehrere kleine Tische im Raum
- An jedem Tisch unterschiedliche Themen
- Plakat zum mitschreiben
- Alle können jederzeit zwischen Tischen wechseln
Teilnehmis helfen, einen Überblick zu behalten
→ Glossar
- Sollte mit strg+f durchsuchbar sein
- Beim Erstellen merkt man, welche Begriffe nicht selbstverständlich sind
- Problem: wie kann man ein Fremdwort erklären, ohne andere zu benutzen?
→ Lernfortschritt visualisieren
- Ein Plakat an der Wand, das Lernziele anzeigt
- Kann man nach&nach gemeinsam abhaken, erweitern, etc.
- Vielen ist das egal, aber es gibt immer welche für die das wichtig ist
Privilegien, die man reflektieren sollte
- Starke Annahmen im eigenen Kopf reflektieren
- und es ist ok, davon nicht sofort wegzukommen -> Es ist ein Prozess
- weiß, europäisch, individualisiert
Fiel es euch bisher leicht, euch in der männlich geprägten IT-Welt zu behaupten?
- (für uns war das auf jeden Fall eine lange Reise)
- RTFM - Vorwissen -> passt nicht für alle, es gibt mehr Lücken, die geschlossen werden müssen
- Ermutigt, Sachen zu lernen
- das Gefühl kriegen, "dumm" zu sein, und sich dann nicht trauen
- könnt ihr euch in Gruppen darauf verlassen, dass eure Bedürfnisse ernst genommen werden?
→ Fazit: möglichst keine Assumptions, sondern nachfragen: was brauchst du? vor welchem Szenario möchtest du dich schützen? fühlst du dich wohl mit dieser Lösung?
Wer lernt was von wem?
- Alle können von einander lernen
- Grenzen zwischen Menschen lösen sich auf
- Abbau von Klassismus
- Lernen für alle und als lebenslanger Prozess
Was könnt ihr tun, um digital gaps zu schließen?
- It's a process:
- Gebt Workshops!
- Checkt eure Privilegien!
- Gebt uns Feedback zu dem Konzept!
- ...und wieder von vorne :))
Privilegienchecks und Materialien für diversity-sensible Lehre:
(Learn to) Be excellent to each other
Danke für eure Aufmerksamkeit, Congress!